„DAS SPART RICHTIG ZEIT“ – EINE NEUE VERNETZUNG UNTERSTÜTZT DIE PATIENT*INNENVERSORGUNG
Im Dezember 2021 berichteten wir in unserem Beitrag „Wo sind die Dinamaps?“ – Tracking im PPZ bereits über ein Problem, welches in unseren ersten Workshops zu Beginn des Projektes mehrfach von den Pflegefachpersonen angesprochen wurde. Das Problem betraf die Dinamaps, fahrbare Geräte zum Monitoring von Vitaldaten. Die Geräte auf unserer waren immer dann irgendwo auf der Station verteilt, wenn man sie am dringendsten benötigte. Es wurde von Patient*innenzimmer zu Patient*innenzimmer gegangen, bis schlussendlich das Gerät gefunden wurde. Damals war Tracking die Lösung des Problems. Das “Problemkind“ Dinamap beschäftigte das PPZ Hannover jedoch weiterhin, denn die Geräte haben eine arbeitserleichternde und zeiteinsparende Funktion, welche bislang jedoch nicht zur Verfügung stand: Die ermittelten Vitalwerte der Patient*innen lassen sich zeitnah und fallzugeordnet über eine WLAN-Verbindung ins Krankenhausinformationssystem (KIS) übermitteln. Eine Funktion, die den Pflegefachpersonen zusätzliche Zeit zur Verfügung stellt, Zeit die den Patient*innen zu Gute kommt. Ein großes Potenzial, dass bislang nicht ausgeschöpft werden konnte. Grund hierfür waren herausfordernde, technische Einstellungen, um die Dinamaps mit dem KIS der MHH zusammen arbeiten zu lassen (Stichwort Interoperabilität).
Der Vorgang selbst ist denkbar einfach und bringt keinen nennenswerten Mehraufwand mit sich. Alle Patient*innen tragen während des gesamten Aufenthaltes in der Klinik ein Identifikationsarmband. Dieses dient der Patient*innensicherheit und soll Verwechslungen vermeiden sowie dabei unterstützen, desorientierte Patient*innen wieder der behandelnden Station zuzuführen. Auf dem Armband stehen dafür der Name und die behandelnde Station. Weiterhin ist ein Barcode aufgedruckt, hinter dem patient*innenrelevante Informationen hinterlegt sind. Dieser Barcode dient im Fall der Vitalzeichenübermittlung der fehlerfreien Zuordnung der Patient*innen. Vor der Messung wird mit einem am Gerät angeschlossenen Scanner der Barcode auf dem Armband der jeweiligen Patient*innen eingelesen. Es erfolgt die Anzeige von Patient*innenname und Fallnummer. Die korrekte Zuordnung wird daraufhin von der Pflegefachperson über einen Tastendruck auf dem Monitor bestätigt. Anschließend kann, wie vorher auch, die gewohnte Messung beginnen. Die ermittelten Vitalwerte werden dann über das Betätigen der Taste „Senden“ in die elektronische Patient*innendokumentation übernommen: Fertig.
Bis zu der Umstellung auf diese neue Funktion erfolgte nach der Messung das händische notieren der Werte auf einem Zettel. Später wurden diese dann wiederrum händisch in die elektronische Patient*innendokumentation eingepflegt. Ein Vorgehen, welches wertvolle Zeit in Anspruch nahm. Dazu stellt die doppelte Übertragung von Messwerten auch eine mögliche Fehlerquelle dar.
Erste Rückmeldungen von den Pflegefachpersonen unserer Projektstation sind durchweg positiv. Die neue Übertragungsform wird als spürbare Erleichterung im Arbeitsalltag wahrgenommen. Es konnten bislang in der Übertragung der Messwerte in das KIS keine Fehler oder fehlende Werte festgestellt werden – dies überprüfen die Pflegefachpersonen im Rahmen ihrer Dokumentationsarbeit regelmäßig.